By Wolfgang Böhm, Christian Olscha, Josef Wehner, Werner Rammert
Dr. Werner Rammert conflict Leiter des Projekts "Computernutzung im Alltag" an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld und ist seit 1991 Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Dipl.-Soz. Wolfgang Böhm , Dipl.-Soz. Christian Olscha und Dipl.-Soz. Josef Wehner sind wissenschaftliche Mitarbeiter im Projekt "Computernutzung im Alltag" an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.
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Versuchen, die Angste und Hemrnungen vor der Computerwelt und Mikroelektronik zu nehmen, den Leuten verstandlich machen, daB auch dort nur mit Wasser gekocht wird" (Fachredakteur einer Rundfunkanstalt). Die Werbung der okonomischen Akteure tragt zur Bildung von Kaufmotiven 41 bei, indem sie auf solchen Deutungskonstruktionen aufbaut, sie zielgruppenspezifisch differenziert und insbesondere ausschnitthaft verwendet. Die dabei benutzten EinfluBstrategien umfassen das gesamte Spektrum der etablierten Marketingmethoden.
Die Leute, die Home-Computer kaufen, sind fast nur auf Preise aus und was anderes wollen die auch gar nicht. PC-Kunden interessieren sieh hauptsachlich flir Leistungsdaten" (Filialleiter einer gro6en Computerhandelskette). "Gib es von den Computernutzern Nachfragen, die sieh auch an die Zeitschriftenredaktionen richten? Ja sieher. Leserbriefe sind das eine. Anrufe das andere. Ganz viele sogar" (Redaktionsleiterin eines Computerverlages). Der Zugriff auf Informationen konzentriert sieh bei den Computernutzern auf Elemente des Orientierungswissens (Markttransparenz), des Entscheidungswissens (Kaufkriterien) und des Bedienungswissens (Anwendungsregeln/Problembehebung).
Es deutet auf eine permanente Handlungsunsieherheit hin, die durch ein wahrgenommenes Investitionsrisiko hervorgerufen wird. Die Kaufentscheidung flir Hard- und Software ist durch die Mogliehkeit der finanziellen Fehlinvestition belastet. Unzureiehende Kenntnisse der Anwendungsregeln ziehen wiederum unerwiinschte Zeitinvestitionen nach sich. Die Beschaffung technisch-okonomischer Informationen bei organisierten Akteuren ist eine wesentliche Strategie, urn die erlebte Kontingenz zu reduzieren. Dies erOffnet den verschiedenen organisierten Akteuren andererseits giinstige Einflu6moglichkeiten auf die alltagliche Computernutzung.