By Franz Dröge

Die Autoren rekonstruieren die Entwicklung der modernen Massenmedien in ihrer historischen, sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Komplexität. Die Studie umfaßt sowohl die heutige telekommunikative Zukunftsentwicklung wie auch die Gutenberg-Epoche. Ergebnis ist eine Theorie zum Verständnis der laufenden Entwicklungen der Kommunikationspolitik, wobei der Prozeßbegriff auf die inneren Zusammenhänge von Technikentwicklung, Informationsstrukturen und Medienangeboten bezogen wird. Es handelt sich um das erste umfassende und grundlegende theoretische Werk zu diesem Themenbereich in der fachlichen Diskussion der Bundesrepublik Deutschland.

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Sie haben dargestellt, wie sich die Zeit der Kaufleute linearisiert und von der kirchlichen und agrarisch-Iebenszyklischen Zeit abspaltet. Das Wechselgeschäft der Banken, die Kreditierungen und Warentermingeschäfte, die auf den Seehandel und die Transportzüge abgeschlossen wurden, machten die Zeitkalkulation erforderlich, vor allem aber die Veränderung der Arbeitsethik im Spätmittelalter und die sektorale Normierung von Arbeitstagen in vielen Gewerken führten zu kommunalen Uhrenanlagen (Le Goff 1984, 29-42).

Sie tragen ihn vollständig; würden sie beseitigt, unterbrochen oder geändert, würde auch der Prozeß der sozialen und technologischen Entwicklung in Richtung und Struktur geändert; es gibt keinen interessenunabhängigen Sachzwang. Daß ein Rückgriff auf einen angeblich nicht determinierten "rein" technisch bedingten Sachzwang gerade in den gegenwärtigen Technologiediskussionen, unter anderem auch in der jüngsten zunehmend ökonomisch orientierten, kommunikationspolitischen Debatte um die neuen Informationstechnologien erfolgt und mit Vorliebe gerade von politisch und wirtschaftlich Interessierten als Argumentationsfigur immer wieder angeführt wird, zeigt lediglich, wie sehr im öffentlichen Bewußtsein Technik wirklich zu einer allgemeinen (wenn auch zunehmend widersprüchlich beurteilten) Prozeßkategorie geworden ist.

Steinmüller 1980, 856). Dieser weitgreifende Rekurs auf das Paradigma der Rationalisierung in einem neuen historisch-qualitativen Zusammenhang ist auch der Grund, weshalb wir wenigstens begrifflich auf die Gedankengänge Webers zurückkommen müssen. 13 Heute scheint - vor dem Hintergrund des ausgegrenzten Technisierungszusammenhangs unserer Moderne - in der empirischen Wirklichkeit und damit in der wissenschaftlichen Wahrnehmung eine gewisse Autonomisierung der Mittel gegenüber den Zwecken feststellbar zu sein.

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