By Matthes Buhbe (auth.)

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Das Buch schildert die Entwicklungen von der Staatsgründung derTürkei 1918 bis zu den Parlamentswahlen vom Dezember 1995.

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Ab 1935 war der Sonntag alleiniger gesetzlicher Ruhetag; der Freitag als der muslimische Gebetstag hatte gewöhnlicher Arbeitstag zu sein. Die osmanischen Höflichkeitsanreden Bey, Efendi und Pa§a - die bei "hochgestellten" Personen den Nachnamen ersetzten - wurden parallel zur Einftihrung des neuen Familiennamensgesetzes untersagt. Mit dem Namensgesetz, vor allem aber mit den Reformgesetzen hinsichtlich Maßen, Kalender und Schrift, wurde die Bevölkerung radikal von der osmanischen Überlieferung abgeschnitten: Die jüngeren Generationen verstanden nicht mehr die Gewichts-, Raum- und Zeitmaße und die Inschriften und Aufzeichnungen der osmanischen Epoche.

Die Vorwürfe aus Istanbul, er sei ein gottloser Abtrünniger, waren an den muslimischen anatolischen Kämpfern - Türken, Kurden, Lasen, Tscherkessen, Araber - abgeprallt. Der Sultan und seine wechselnden Kabinette hatten seit der Schmach von Sevres viel Rückhalt verloren. 33 Von jungtÜTkischen Kreisen, in denen Kemal euuge Widersacher hatte, war auch immer weniger zu befürchten. Die Briten hatten die hauptstädtische ITC-Garde nach der Besetzung Istanbuls auf der Insel Malta interniert. Die "progressive Opposition" innerhalb des nationalen Widerstands war 1921 ihrer potentiellen Führer Cerkez Ethem (ein tscherkessischer Aniührer muslimischer Freischärler, der seiner Entwaffnung durch Flucht nach Transjordanien zuvorkam, wo er in die Dienste von Emir Abdallah trat), Mustafa Subhi (ein von der russischen Entwicklung beeindruckter kommunistischer Idealist, den die Nationalisten vor Trabzon ermordeten) und schließlich Enver Pa~a (neu beseelt von der Idee einer "muslimischen Komintern") beraubt worden.

1930 beauftragte er seinen alten Offtziersfreund Fethi Okyar (Ali Fethi Bey) mit der Gründung der Serbest Cumhuriyet Flrkasl SCF (Freie Republikanische Partei). Fast aus dem Stand gewann die SCF bei den Gemeindewahlen im Oktober 1930 dort, wo sie überhaupt angetreten war, Mandate und Mehrheiten. Auf massiven Druck seiner eigenen Parteigänger hin forderte Atatürk das Ende des Experiments. Am 17. November 1930 verkündete ein verbitterter Okyar die Selbstauflösung der SCF. Die totalitären Tendenzen wurden nun immer deutlicher.

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