By Christopher Vorwerk

Das öffentliche Theater in Deutschland steckt nicht nur in einer finanziellen Krise, sondern auch in einer Qualitätskrise. Theatermanager müssen sich daher die Frage stellen, wie sich Qualität im Theater steuern lässt. Vor diesem Hintergrund entwickelt Christopher Vorwerk die Grundlagen eines eigenständigen Ansatzes für ein Qualitätsmanagement im Theater. Im Mittelpunkt des Konzepts steht der Mensch als Akteur in einem procedure aus Anforderungen. Denn ob als Intendant, Regisseur, Bühnentechniker, Tischler, Schauspieler oder Zuschauer – im Theater treffen zahlreiche Akteure mit unterschiedlichen Forderungen, Wünschen und Erwartungen aufeinander. Aus ihren gegenseitigen Anforderungsstellungen resultiert ein enges Anforderungssystem mit vielfältigen Positionierungen. Anhand von sieben Fallstudien werden diese Positionierungen strukturell und inhaltlich erkundet. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie sich das Anforderungssystem Theater mit gezielten Eingriffen aktiv gestalten lässt.

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128 129 130 131 132 Siehe Röper 2001: 350-353. DBV 2010: 259. Hilger 1985: 166-168. Tauchnitz 2004: 34-39. Siehe beispielsweise Geyer 2008: 104-106, Klein 2005: 143-145, Barz 2006: 48. 2 Ein Industriestandard als alternativer Ausgangspunkt 45 Die Zulieferer und Wettbewerber Zu der Anspruchsgruppe der Zulieferer gehören alle Organisationen und Personen, die das Theater mit Ressourcen und Leistungen beliefern, die es selbst nicht hervorbringt. Hierzu gehören zunächst im engeren Sinne Lieferanten von Sachmaterial, die zum Beispiel für die Herstellung der Bühnen- und Kostümausstattung benötigt werden.

52 2 Von der Black-Box zum Anforderungssystem Im Ergebnis der Diskussion zur relevanten Einheit eines Qualitätsmanagements steht der Anspruchsteller in seiner Funktion als Sender und Empfänger von Anforderungen. Die Kategorien des Beurteilers und der zu beurteilenden Einheit sind somit identisch. Durch die Betonung des Anspruchstellers als Urheber von Produkten sowie als Beteiligter von Prozessen erfolgt in diesem Zuge eine Inklusion der vielen weiteren Einheiten, an welche die zahlreichen Anspruchsteller potentiell Anforderungen stellen können.

80 An diese Ermittlung können sich ferner Vergleiche der Effizienzwerte eines einzelnen Theaters in verschiedenen Spielzeiten oder auch der Vergleich mehrerer 77 78 79 80 Harth 1982: 69 bzw. Ossadnik/Hoffmann 1984: 440. Vgl. Widmayer 2000: 24-26. Diese Auffassung ist jedoch bereits bei Bergner 1959: 380 als Unterscheidung zwischen Diensten und Gütern angelegt. Nowicki 2000: 82-83. Vgl. a. Widmayer 2000: 26-33, 37-51. 81 Bei der Analyse dieser Größen ergibt sich jedoch das Problem, dass mit einem mengen- und wertmäßig gleichwertigen Input höchst unterschiedliche Outputs produziert werden können.

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