By Knut Bleicher

1m Vorwort zur ersten Auflage, die den Titel "Organisation - Formen und Modelle" trug, habe ich darauf hinge wiesen, daB diese Schrift nicht in der Absicht verfaBt wurde, eine weitere Organisationslehre vorzulegen. Mir ging es vielmehr darum, dem theore tisch wie dem praktisch an Organisationsfragen Interessierten zu einem wesentlichen Spezialgebiet organisatorischer Gestaltung Anregungen zu vermitteln: der Frage nach den Ausgestaltungsmoglichkeiten von Formen und Modellen der corporation. Organi sationsformen bieten Gestaltungsalternativen flir unmittelbare Kooperationseinheiten (Abteilungen und Gruppen) an. Sie ordnen sich ein in Gesamtkonzepte der organisatori schen Gestaltung, die selbst wiederum alternativ gestaltet werden konnen, den Organisa tionsmodellen. Organisationsformen und -modelle beziehen sich damit auf unterschiedli che Ebenen organisatorischer Gestaltung: Wahrend Organisationsmodelle das Gesamt muster der Systemdifferenzierung und Systemintegration fiir eine Unternehmung (total) oder flir ihre wesentlichen Subsysteme (partiell) angeben, regeln Organisationsformen das Grundmuster der Verteilungs- und Arbeitsbeziehungen in unmittelbar miteinander arbeitenden Kooperationseinheiten. Beide bieten viemUtige, substitute Moglichkeiten der Gestaltung mit besonderer Wirkung auf die Ergebnisverantwortung der in diesen Sy stemen tlitigen Fiihrungskrlifte, die vor dem Hintergrund des okonomischen, sozio kulturellen, technischen und des diese durchdringenden politisch-gesetzlichen Kontextes gesehen werden miissen. Der Kontext der Unternehmung wird bei einer instrumentalen Betrachtungsweise organisatorischer Gestaltung durch unternehmungspolitische Ent scheidungen, die Strategien prligen, in eine Unternehmungsentwicklung umgesetzt. For males und Modelle der organization miissen sich an diese Strategien anpassen, ihre Reali sierung unterstiitzen, urn durch eine arteigene Organisationsentwicklung eine Unterneh mungsentwicklung zu unterstlitzen.

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Kapitalstrukturentscheidungen in Publikumsgesellschaften: Ein informationsökonomischer Ansatz

Die Einbeziehung von Principal-Agent-Beziehungen hat die Finanzierungstheorie entscheidend befruchtet. Kapitalstruktur und Dividendenpolitik, die insbesondere von Modigliani und Miller als inappropriate erwiesen wurden, sind es bei Beruck sichtigung von Agency-Aspekten nicht mehr. Wie sich nachtraglich herausstellte, implizieren die Pramissen der Modigliani-Miller-Theoreme im wesentlichen den Ausschluss von heterogener info bei unterschiedlichen Interessen von Managern und diversen Kapitalgebergruppen.

Projektmanagement bei der Verwaltungsreform: Gestaltungsaspekte zur Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung

Die Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung ist ein wichtiges aspect bei der Reform öffentlicher Verwaltungen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene. Aspekte der Gestaltung von Projekten zur Einführung der Kostenrechnung wurden bisher jedoch kaum diskutiert. Thorben Finken entwickelt ein Konzept und stellt dieses am Beispiel der nordrhein-westfälischen Landesbehörden dar.

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Unterschiedliche Leitungssysteme stellen diesen Zusammenhang her. 39 0= Instanz L. = Stab Einliniensystem Stabliniensystem Mehrliniensystem Abb. BIll: Weisungsbefugnisse im Verteilungszusammenhang 1m Einliniensystem gibt jede Leitungsstelle (Instanz) Weisungen an die ihr - und nur ihr - jeweils unmittelbar unterstellten Stellen. Damit wird die Einheitlichkeit der Leitung mit klaren, tibersichtlichen Weisungs- und Berichtsverhaltnissen garantiert. Die Befehlswege werden jedoch dabei eher lang und damit schwerfallig.

27) zeigt weitere Beispiele amerikanischer Board-Strukturen. 1m Fall 1 eines gemischt aus internen und externen Vertretern zusammengesetzten Boards iibernimmt ein Interner die Rolle sowohl des Chairman als auch des Prlisidenten. Er wirkt damit zugleich als Spitze der Exekutive und nimmt den Titel "Chief Executive Officer" (CEO) fiir sich in Anspruch. 1m 2. Fall wird die Rolle des Chairman und des Prlisidenten ausdifferenziert, dabei bleibt es offen, wer als "CEO" fungiert. Ais Nachfolgeregelung wird dem Prlisidenten hliufig zunlichst das operative Geschlift iibertragen, wlihrend dem Chairman die Zentral- und Stabsabteilungen angegliedert werden.

An die Stelle bloBer externer Gegenmachtbildung tritt die interne, demokratische KompromifJ- und Konsensbildung in der Untemehmung. 1m Rahmen der M6g1ichkeiten dieser Konsensbildung tritt kollektive Rationalitiit an die Stelle individueller Rationalitiit. Damit wird das theoretische Konzept der Untemehmung als Koalition in die Praxis umgesetzt (Steinmann = GroBuntemehmen =). 2 Ansatze zum SchlieBen der Uberwachungsliicke gegentiber der Spitzenftihrung Urn sicherzustellen, daB das obere Management aus gesellschaftspolitischem VerantwortungsbewuBtsein heraus handelt, ist eine Intensivierung der Uberwachung seiner Tatigkeit unabdingbar.

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