By Emmanuel LeRoy Ladurie

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Kinder und Jugendliche mit Diabetes: Medizinischer und psychologischer Ratgeber für Eltern, 2. Auflage

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Hatte zuschulden kommen lassen. Da nach katharischer Auffassung jeder entweder des Teufels oder vollkommen und also Gottes war, Vollkommenheit aber durch gänzliche ›Weltenthaltung‹ bewiesen werden mußte, war es beispielsweise völlig gleichgültig, ob einer eine nach christlichen Begriffen vorbildliche Ehe geführt oder lebenslänglich den schwärzesten Lastern gefrönt hatte: Er mochte gelebt haben, wie er wollte, er war jedenfalls des Teufels, solange er nicht durch das ›consolamentum‹ die Bestätigung seiner Heiligkeit erhalten und sich durch sein Leben oder Sterben in dieser Heiligkeit bewährt hatte; dann aber war er Gottes, er mochte vorher gelebt haben, wie er wollte.

Diesen hatte nun zwar das sanctum officium von Carcassonne in den Jahren 1308–1309 einigermaßen gründlich zu unterdrücken vermocht, ohne indessen verhindern zu können, daß die unterdrückte Häresie gewissermaßen untergründig weiterwucherte. Bis zu der Zeit, da Jacques Fournier Bischof von Pamiers wurde, war allein das dominikanische Ketzergericht in Carcassonne mit der Strafverfolgung der Ketzerei in der Grafschaft Foix befaßt gewesen; die eigens zum Zweck einer besseren Überwachung der von jeher der Ketzerei besonders geneigten Bevölkerung dieser Grafschaft in Pamiers installierten Bischöfe ihrerseits hatten bisher die heimlichen Ketzer einigermaßen ungehindert gewähren lassen.

Reichere Bauern allerdings hatten gelegentlich neben ihren Wohnhäusern – von diesen oft durch einen Hof getrennt – besondere Viehställe. Andererseits scheint es außerhalb der geschlossenen Ortschaft in der Gemarkung von Montaillou landwirtschaftliche Gebäude nicht gegeben zu haben – außer ein paar Schäferhütten, von denen noch zu reden sein wird. Montaillou lag um 1300 in einer Lichtung, die in allen vier Himmelsrichtungen von Wald umschlossen war. Hier fanden die ›parfaits‹ (die ›Vollkommenen‹, 62 auch ›bonshommes‹, ›gute Menschen‹, genannt, waren jene Mitglieder der katharischen Gemeinden, die der höchsten Weihen teilhaftig geworden, mithin: Erzketzer) Zuflucht vor den Nachstellungen der Behörden.

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