By Mona Sarkis
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Julia Kristevas Betrachtungen zur "Verwerfung" Im Verwerfen entdeckt Kristeva zwei Wiederfindungen von Verlorenem: 1. Zum einen ermöglicht die Verwerfung die Wiede1jindung des mütterlichen Körpers, wobei nicht der Schoß der Frau gemeint ist, sondern der vokalische Körper, also Brust, Hals und Stimme. Die Orte der Musik, Prosodie, des Rhythmus, kurzum der ganzen Materialität der Signifikanten, die Kristeva insbesondere in den sanften, wohllautenden Tönen der Mallarmeschen Poesie vernimmt. Die Assoziation mit dem oralen Szenario des Spiegelstadiums (die Mutterbrust, das harmonische Verschmelzen mit dieser während des Stillens) ist dabei kein Zufall, sondern von Kristeva, die von der "Erotisierung des Vokalapparates" und von "Oralisierung"30 spricht, intendiert.
Zwar arbeitet dieser mit Sprache, jedoch nicht als absichtsvoller Initiator, sondern als seinerseits Be- und Gezeichneter. Ein Indiz hierfür findet der Psychoanalytiker nicht zuletzt in den elterlichen Wünschen und Vorstellungen, die jedes Kind noch vor seiner Geburt prägen und auch den Erwachsenen nicht unbeeindruckt lassen (einem Stempel vergleichbar, dessen Aufdruck nie ganz zu löschen ist). Auch dies eine Abstützung seiner Vermutung, daß die Signifikanten jeder subjektiven Existenz vorausgehen, diese aber zeitlebens durchziehen.